Datenfunk-Frequenz-Verteilung

Dieses Thema ist eher für Techniker interessant, aber auch wer sich mit möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen beschäftigt, wird sich für verwendete Frequenzen und Sendeleistungen interessieren. Auf Dafu gibt es eine dedizierte SAR-Seite (SAR = spezifische Absorptionsrate).

Bevor hier weitere Infos zu finden sind, zwei Hinweise:

1. Die Forschungsgemeinschaft Funk hatte sich bis zu ihrer Auflösung 2009 sehr lange mit diesem Thema beschäftigt, und hat dabei keinen belastbaren Hinweis auf eine Gesundheitsgefährdung gefunden.

2. Wenn Sie diesen Ergebnissen skeptisch gegenüberstehen, hier etwas Physik: die Feldstärke nimmt mit der Entfernung ab. Handyhersteller empfehlen, um allen eventuellen Schadenersatzforderungen vorzubeugen, einen Abstand von 2 cm zwischen Handy und Ohr zu lassen. Die Feldstärke, die Sie beim Einsatz von GSM zur Datenübertragung per GSM-Karte plus Handy bzw. einem CardPhone abbekommen, das nur 40 cm von Ihnen entfernt ist, ist also um den Faktor 20 kleiner, als die, die (zur Zeit) bei Handys als unbedenklich angesehen wird. Und die Leistungsdichte in W/m² einer elektromagnetischen Welle nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab.

Noch niedriger sind die Sendeleistungen von drahtlosen Netzwerken, den Wireless LANs. Je nach Technik senden sie mit nur ca. 50 mW. Bluetooth soll nur 10 Meter Entfernung überbrücken, dafür reicht ein mW. Es gibt auch Bluetooth-Module mit 100 Metern Reichweite, die dazu maximal mit 100 mW senden.

Ein anderer Punkt ist die verwendete Frequenz. Datenfunk-Anwendungen arbeiten zwischen 3 kHz und 3.000 GHz, also in fast allen Bereichen, in denen elektromagnetische Wellen erzeugt werden können. GSM verwendet ca. 900 MHz, PCN (wie E-Plus) 1.800 MHz. Modacom nutzt Frequenzen im Bereich 410 - 430 MHz. Wireless LAN ist bei ca. 2.4 GHz angesiedelt. Manche Frequenzbereiche sind weltweit für bestimmte Zwecke reserviert, andere sind nur in manchen Ländern oder Regionen definiert. Im Web gibt es umfangreiche Listen, welche Frequenz für welche Dienste vorgesehen ist. Hier finden Sie eine (unfertige) Liste, welcher Standard in welchem Frequenzbereich arbeitet.

Der Mobifinder ist ein Gerät zum Aufspüren von mobilen Telefonen. Damit kann man eingeschaltete Handys lokalisieren. Interessant ist das, um in besonders sensiblen Bereichen wie Krankenhaus, Flugzeug etc. dafür zu sorgen, daß eingeschaltete Mobiltelefone angezeigt werden, und man veranlassen kann, daß sie sofort ausgeschaltet werden.

Radio-Scanner sind Funkempfänger, die ein breites Frequenzband empfangen können. Die Bandbreite kann von 10 kHz bis zu 2.5 GHz gehen. Viele Daten werden unverschlüsselt übertragen, sodaß man sie mit einem Radio-Scanner einfach lesen kann. Beispielsweise Wetterdaten und Presseagenturen. Andere werden mit einem offengelegten Verfahren verschlüsselt. Nicht um die Daten wirklich geheimzuhalten, sondern um für eine größere Übertragungssicherheit zu sorgen. Andere wie Hermes werden echt verschlüsselt und sind daher weitgehend abhörsicher. Aber verlassen Sie sich NIE darauf, daß niemand in der Lage ist, die Daten abzuhören und ein Verschlüsselungsverfahren erfolgreich anzuwenden. Wenn Sie sensible Informationen verschicken wollen, sollten Sie eine Verschlüsselungs-Software nutzen, der Sie vertrauen. Punkt.

Für die Frequenzordnung ist in Deutschland die Bundesnetzagentur (früher RegTP) zuständig. Dort finden Sie auch Infos über die Mobilfunklizenzen (sowohl vergebene als auch freie). Die Frequenz-Vergabe in Amerika wird von der FCC (Federal Communications Commission) gehandhabt.

Den vollständigen Text der Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung (FreqBZPV) kann man auf der gemeinsamen Seite des Bundesministeriums der Justiz und von juris, www.gesetze-im-internet.de, hier nachlesen.

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