Datenübertragung per Infrarot

Heute haben die meisten Notebooks, PDAs und viele Handys, Drucker und andere Geräte eine Infrarot-Schnittstelle. Ursprünglich hat HP die Idee gehabt, Drucker drahtlos mit PCs bzw. Notebooks zu verbinden. HP-Drucker sind auch die ersten, die diese Schnittstelle integriert hatten. Die Hardware ist ziemlich preiswert, daher ist eine Vielzahl von Geräten mit dieser Kommunikationsschnittstelle ausgestattet. Da es mehrere Ausprägungen des Standards gibt, kann nicht jede IR-Schnittstelle mit jeder anderen kommunizieren. Die einfache Version (SIR; serial InfraRec) kann Daten mit 115.200 bps halbduplex austauschen. FIR (Fast InfraRed) erlaubz 4 Mbps und die nächste Variante (VFIR - Very Fast IrDA) definiert gar 16 Mbps. Dazu kommen verschiedene Protokolle - Microsoft setzt einige Standards: MS IR2, MS IR3.

Infrarot ist nicht nur zur Druckeranbindung interessant. Weitere Produkte sind Handys wie Nokia 6110, 8810, Ericsson und andere sowie PDAs und Organiser, die entweder untereinander oder mit PCs und Notebooks ihre Daten austauschen. Von Casio gibt es auch eine digitale Kamera (QV-7000SX), die ihre Bilder per IR direkt an den Nokia Communicator sendet.

Infrarot ist nicht gleich Infrarot. So ist es leider problematisch, das beliebte Nokia 6110 mit manchen Notebooks per IR zu koppeln, da bei diesen Notebooks der IR-Port als PCI-Device realisiert ist (Vorteil: ein wertvoller Interrupt wird gespart) und es dafür nur MS-IR 2.0 Unterstützung gibt. Dieses Handy-Modell unterstützt aber eine andere Variante von IR, die einen physikalischen COM-Port (UART) voraussetzt. Ob das bei Ihrem Notebook der Fall ist, erkennen Sie meistens daran, daß im Setup eine Konfigurations-Option für die Infrarot-Schnittstelle vorgesehen ist, bei der Sie zwischen mehreren COM-Ports wählen können. Unter Windows 98 gibt es einen Treiber "virtueller COM-Port für Infrarot". Andere Alternativen: Nokia 8810, Siemens-Modelle und Ericsson SH888 arbeiten nach MS-IR 2.0. Oder verwenden Sie doch das serielle Kabel, das zur Nokia Cellular Data Suite gehört (und zur Installation benötigt wird). Spätestens wenn Ihnen das Handy das erste Mal vom Tisch gefallen ist, wünschen Sie sich, daß es am Kabel gehangen hätte...

Die IR-Schnittstelle von Notebooks und Handys eignet sich nicht, den Fernseher oder Videorekorder anzusteuern. Aber in der Ausgabe 13/99 der c´t ist ab Seite 198 beschrieben, wie man einen kleinen Adapter für die serielle Schnittstelle baut. Am Labor Kommunikationstechnik der FH Münster wurde diese Schaltung inclusive eines Programms realisiert, das Werbung aus einer Videoaufzeichnung heraushält. Eine Anleitung zum Bau eines IrDA-Infrarotports für Motherboards verschiedener Hersteller sowie eine günstige Bestellmöglichkeit für die Bauteile (von Vishay) finden Sie auf den Seiten von Dschen Reinecke.

Besser sieht es mit dem IR-Port des Palm V aus. Mit tvPDA wird er zu Fernbedienung mit integriertem Fernseh-Programm (nur für GB).

Welches Potential in der infraroten Datenübertragung steckt, demonstriert das Heinrich-Hertz-Institut. Im März 1999 wurde eine 140-Mbit/s-Version gezeigt!

Weitere Links zum Thema Infrarot

Einige Infos zum Thema IR-Port und NT4. Windows 2000 hat eine IR-Unterstützung integriert.

Die Information, wie Infrarot-Handys und Windows ME zusammenarbeiten, finden Sie auf www.heise.de/ct/00/24/050/ und in der c't 24/2000, S. 50. Auch auf www.jp-shaw.de/s25/irdame.html und www.berghoff.net/palm/vir_com_me.htm.

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