DIRC - Digital Inter Relay Communications

Mit DIRC (steht für Digital Inter Relay Communications) könnte ein ganz neues Konzept eines Mobilfunk-Netzes realisiert werden.

Die Grundidee und gleichzeitig der große Unterschied zu anderen Funknetzen besteht darin, daß die Endgeräte gleichzeitig Basisstationen sind. Es ist ein selbst-organisierendes Netzwerk. Dazu sendet jede Station in unregelmäßigen Abständen ihre Position (aus einem GPS-Signal generiert). Klar, alle Geräte sollten möglichst permanent eingeschaltet sein. Wenn die zentrale Registratur von einer Station eine zeitlang kein Signal empfängt, wird sie aus dem Netz-Schema entfernt. Wenn eine Station (wieder) eingeschaltet wird, ergänzt sie das Netz dynamisch. Eine Station besteht aus zwei Teilen. Die Relay-Station bleibt an einem Ort, während sich das Mobilteil innerhalb der Reichweite der Basisstation frei bewegen kann. Als drahtlose DIRC-Station kann sich das Terminal auch im gesamten DIRC-Netz bewegen (sofern es vorhanden und dicht genug ist). Diese mobilen Terminals haben keine Routing-Funktionalität.

Ähnlich wie im Internet werden Verbindungen zwischen zwei Kommunikations-Endstellen über eine Vielzahl von Zwischenpunkten hergestellt. Die Terminals haben außer den Kommunikations-Features auch eine Routing-Funktion. In der Praxis können dazu bis zu 1.000 "Hops" über je bis zu 5 km Entfernung durchgeführt werden. Entsprechend den CCITT-Empfehlungen finden diese innerhalb von 150 Millisekunden statt, damit Sprachübertragung in einer "vernünftigen" Qualität möglich wird.

Damit damit eine Flächendeckung erzielt werden kann, ist eine große Anzahl erforderlich. In großen Städten muß ca. alle 500 Meter ein Gerät sein. Um Deutschland flächendeckend mit dieser Technik zu versorgen, wären ca. 2 Millionen Terminals nötig.

Abrechnung: jeder Teilnehmer bietet Verbindungs-Kapazität an und nutzt sein Equipment gleichzeitig für seine eigene Telekommunikation. Der Kunde bezahlt für seine gesamte Kommunikation innerhalb des DIRC-Netzes einen festen monatlichen Betrag, eine sog. Flat Rate. Outbound Calls (Sprach- oder Daten-Kommunikation in andere Netze wie PSTN, ISDN, GSM) werden separat berechnet.

Dass dieses Netz technisch realisiert werden kann, hat Cetecom 1997 in einer Studie gezeigt (nicht mehr online verfügbar). Wissenschaftliche Unterstützung für dieses Projekt kam den Universitäten Münster, Siegen, Braunschweig, Erlangen und Wuppertal.

Die Homepage von DIRC enthielt detaillierte Informationen zu diesem faszinierenden System. Z.B. zu Routing, Fehlerkorrektur, Datensicherheit, Details der Technik, Betrachtungen zu Kapazität, Billing von Outbound-Calls, Modulationsverfahren u.v.a.m. Eine Kopie dieser Website von damals ist noch auf der Datenfunk-CD CD zu finden

Weitere Berichte über DIRC: Presse-Mitteilung 16.2.00 von Golem Networks, Vortrag auf dem Chaos Communication Congress '97 und bei PUBLIC DOMAIN V87.0.

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