das FreePad von Screen Media / Dosch & Amand

D & A ist in diesem Bereich schon lange nicht mehr aktiv, und es gibt heute jede Menge ähnliche Geräte. Meistens mit WLAN statt DECT. Aber das Freepad war zu seiner Zeit sehr innovativ.

Mitte 2001 kam mit dem Freepad ein Notebook-ähnliches Gerät auf den Markt, das den Internet-Zugang revolutionär vereinfachte. Es ist ein Gerät mit 10.4"-Bildschirm, der als Touchscreen ausgelegt ist, also mit einem Stift oder auch dem Finger bedient werden kann. Die Rechenleistung stammt von einem stromsparenden Cyrix Media GX Prozessor (166 MHz). Sound ist vorhanden, aber keine Festplatte. Dadurch und weil kein Lüfter nötig ist arbeitet das Freepad ganz leise. Als Schnittstelle zu externer Peripherie dient ein USB-Bus. Das Gewicht beträgt 1.2 kg. Auf Akku kann das FreePad ca. 3 Stunden arbeiten.

Der Internet-Zugang erfolgt drahtlos per DECT. Man kann sich im DECT-üblichen Umkreis von ca. 300 Metern um eine GAP-Basis-Station bewegen. In der ersten Version surft man mit der Geschwindigkeit von 2 ISDN-B-Kanälen, also 128 kBit/s. Der Standard DMAP (DECT-Multimedia AccessProfile) sieht Datenraten bis zu 2 MBit/s vor, sodass später auch eine drahtlose ADSL-Anbindung zu erwarten ist.

Entwickelt wird es von Screen Multimedia (existiert seit ca. 2003 nicht mehr) gemeinsam mit Dosch & Amand. Als Hersteller war Inventec geplant. Das Betriebssystem ist Linux, aber das bleibt für den Anwender verborgen. Der Browser kommt von Opera.

Die vorkonfigurierte Oberfläche bietet zum Browsen verschiedene Kategorien an. Man wählt eine Kategorie und erhält eine Anzahl von Links angeboten, die zu Zielen der gewünschten Art führen. Natürlich kann man jede beliebige Webseite erreichen. Dafür und auch zum Schreiben von E-Mails wird einfach eine Tastatur auf dem Bildschirm eingeblendet.

Sommer 2001: mittlerweile kommen von weiteren Herstellern Web-Pads auf den Markt, mit ähnlichen Funktionen: ELSA LogBoard, Höft & Wessel skeye.pad auf Windows CE Basis (seit 2017 Almex, da in der Geschichte erwähnt), das Gigaset SL4 SIMpad von Siemens (heißt bei der Telekom T-Sinus Pad) und andere. Ein weiteres Dutzend Hersteller, darunter Ericsson, Intel, Microsoft und Sony, steht in den Startlöchern. Außer DECT werden auch HomeRF, Bluetooth, GSM und Infrarot als drahtlose Zugangstechniken genutzt.

In der c´t erschien in der Ausgabe 16/2001 auf den Seiten 120 - 131 ein ausführlicher Test von 8 Web-Pads.

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